Botox gegen Bruxismus: Schluss mit Zähneknirschen und Kopfschmerzen!
Ob tagsüber oder nachts – manche Menschen knirschen immer wieder unbewusst mit den Zähnen oder spannen den Kiefer an. Dieses auch Bruxismus genannte Phänomen kann üble Folgen haben. Sie reichen von Zahnschäden bis zu hartnäckigen schweren Kopf- und Nackenschmerzen. Die Behandlung gestaltet sich oft schwierig. Eine vielversprechende neue Möglichkeit ist die, den überaktiven Kaumuskel mit Botox zu entspannen.
- Was ist Bruxismus und was sind die Symptome?
- Botox gegen Bruxismus – so wirkt es
- Wer darf eine Bruxismus-Behandlung mit Botox durchführen?
- Wie schnell und wie lange wirkt die Botoxbehandlung bei Bruxismus?
- Ablauf der Botox-Behandlung bei Bruxismus
- Welche Risiken hat eine Bruxismus-Behandlung mit Botox?
- Vor und nach der Botox-Spritze: Darauf muss man achten
- FAQs
Was ist Bruxismus und was sind die Symptome?
Wenn der Stress nagt …
Unter dem Fachbegriff Bruxismus versteht man eine wiederholte, meist unbewusste Aktivität der Kaumuskulatur. Diese führt zu Zähneknirschen, Zähnepressen oder auch zum Anspannen der Kiefer ohne jeden Zahnkontakt. Am häufigsten wird im 2. und 3. Lebensjahrzehnt mit den Zähnen geknirscht: 20 bis 30 % der Erwachsenen sollen immer mal wieder oder permanent tagsüber darunter leiden (Wachbruxismus), um die 12% nachts (Schlafbruxismus). Sogar Kinder können davon betroffen sein.
Über die Ursachen der erhöhten Kieferaktivität ist noch wenig bekannt. Früher glaubten die Zahnärzte, dass durch das unbewusste Zähneknirschen störende, durch Kieferfehlstellungen bedingte Zahnkontakte beseitigt werden sollten. Heute geht man eher von psychologischen oder zentralnervösen Ursachen aus. So soll der Wachbruxismus eine stressabbauende Funktion haben, der Schlafbruxismus durch ein selbstständiges Geschehen im Hirnstamm ausgelöst werden.
Manche Faktoren begünstigen das Zähnepressen und -knirschen zusätzlich. Zu diesen Risikofaktoren gehören Schlafstörungen, Angststörungen, Rauchen, Alkoholmissbrauch und ein zu hoher Kaffeekonsum. Außerdem haben Zwillingsstudien gezeigt, dass es eine gewisse genetische Veranlagung für das ungewollte Zähneknirschen gibt.
In manchen Situationen hat das Zähneknirschen auch schützende Funktion: So hält das Anspannen der Kaumuskulatur im Schlaf die oberen Atemwege offen und erleichtert zum Beispiel bei der Schlafapnoe die Sauerstoffaufnahme. Beim Sodbrennen wiederum verdünnt die durch das unbewusste Kauen angeregte Speichelproduktion die aufsteigende Magensäure.
Zahn und Kopf leiden
Der Bruxismus selbst ist keine Krankheit. Das Dauerknirschen oder Dauerpressen kann allerdings üble Folgen haben. Zunächst einmal leidet das Gebiss darunter: Der Zahnarzt erkennt das Dauerschaben daran, dass Zahnsubstanz verloren geht – und zwar ganz ohne Karies. Zähne, Zahnhälse und -wurzeln verschleißen frühzeitig, im schlimmsten Fall kommt es sogar zu einem Zahnverlust. Auch Zunge und Wangenschleimhaut können Schäden davontragen.
Doch nicht nur die Zähne, auch der Knirscher selbst leidet unter der Daueranspannung seines Kiefers. Es kommt zu Schmerzen in Kiefergelenken, Kaumuskulatur und Nackenmuskulatur. Oft entwickeln sich unerklärliche Kopfschmerzen. Patienten mit Schlafbruxismus leiden unter schlechtem Schlaf, fühlen sich morgens wie gerädert. Beim Aufwachen schmerzt oft der Schläfenbereich – weil dort ein Teil der Kaumuskulatur ansetzt und über Nacht ganze Arbeit geleistet hat.
Die vermehrte Anspannung in Kopf und Nacken pflanzt sich manchmal bis in die Rückenmuskulatur fort. Dabei drohen nicht nur Rückenschmerzen. In seltenen Fällen kann es durch die stark verspannte Muskulatur sogar bis zu Bandscheibenvorfällen kommen.
Anhaltendes Kieferpressen soll auch mit der sogenannten Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) in Zusammenhang stehen. Wie genau, ist noch unklar. Experten gehen aber davon aus, dass ein Bruxismus die schmerzhafte Dysfunktion der Kiefergelenke begünstigen, auslösen und unterhalten kann. Deshalb wird bei Patienten mit CMD auch immer nach Zähneknirschen und Kieferpressen gefahndet.
Aufbissschienen und Stressabbau
Eine ursächliche Therapie des Bruxismus ist nicht bekannt. Wichtig ist, die Zähne im Blick zu behalten und eventuelle Zahnschäden früh zu erkennen und zu behandeln. Zum Schutz der Zähne verordnen Zahnärzte eine Aufbissschiene, die oft auch zu einer verringerten Muskelaktivität führt. Achtung, der muskelentspannende Effekt geht beim regelmäßigen Tragen der Schienen leicht verloren. Es wird daher empfohlen, diese nicht andauernd zu tragen sondern zwischendurch immer mal wieder eine Pause einzulegen.
Ansonsten heißt es: Stress abbauen, z. B. durch Achtsamkeitstraining und Entspannungsübungen. Besonders nützlich ist auch die Selbstbeobachtung, unterstützt durch Erinnerungshilfen. Markierungspunkte auf dem Handy oder am Spiegel sollen den Betroffenen daran erinnern, die Muskelaktivität im Kieferbereich zu kontrollieren: Dazu gehört, dass die Zahnreihen nicht aufeinandergepresst und die Wangen nicht eingesaugt sind und die Zunge locker im Mund liegt.
Botox gegen Bruxismus (Zähneknirschen) – so wirkt es
Botox setzt am Muskel an
Helfen Schiene, Entspannen und Stressabbau nicht wirklich weiter, lässt sich die überaktive Kaumuskulatur auch mit Botulinumtoxin (kurz „Botox“) dämpfen. Botox ist ein Nervengift, das im Rahmen von Fleischvergiftungen schon im 19. Jahrhundert entdeckt worden ist. Der von Bakterien gebildete Wirkstoff unterbindet die Kommunikation des Gehirns mit der Muskulatur. Das bedeutet, dass sich diese weder bewusst noch unbewusst zusammenziehen kann, also vorübergehend gelähmt wird. Als Biowaffe eingeatmet oder über verdorbene Fleischkonserven oral eingenommen droht der Tod an Atemlähmung.
Doch Botulinumtoxin hat auch segensreiche Seiten und steht deshalb seit mehr als 50 Jahren im Dienste der Medizin: In minimalster Dosierung entspannen Ärzte damit verkrampfte Muskulatur, z. B. bei Lidkrämpfen oder Muskelspasmen aufgrund der kindlichen Zerebralparese. Auch die Faltenbekämpfung mit Botox beruht auf dieser Wirkung. Hier werden zur Gesichtsglättung die Muskeln unterhalb der unerwünschten Falten entspannt.
Spezialartikel zu Geschichte und Wirkungsweise von Botox
Kaumuskel dämpfen
Beim Bruxismus ist die Kaumuskulatur das Zielgebiet der Botox-Behandlung. Gespritzt wird der Wirkstoff in den Massetermuskel und/oder den Schläfenmuskel. Dies sind die beiden großen Muskeln, die für den Kieferschluss verantwortlich sind und sehr viel Kraft ausüben können. Mit der Botox-Injektion in die Kaumuskulatur lähmt man die Muskulatur aber nicht, man dämpft sie nur. Die normale Kaufähigkeit bleibt also erhalten.
Studien haben ergeben, dass die Botox-Injektionen die Schmerzen und die Intensität der unerwünschten Kaumuskelaktivität reduzieren. Auch im Vergleich mit der konventionellen Schienentherapie schnitt die Botoxbehandlung in einer Studie deutlich besser ab, was die Reduktion der Schmerzen betraf. Die Anzahl der Bruxismusepisoden ändert sich jedoch durch die Botox-Behandlung nicht. Aufgrund der ermutigenden Studienergebnisse bewertet auch die Bruxismus-Leitlinie die Botulinumtoxininjektionen als eine der wenigen wirksamen Substanzen zur Behandlung des Bruxismus, wobei einige Teilaspekte wie etwa die optimale Dosierung noch diskutiert werden.
Wer darf eine Botox-Behandlung gegen Bruxismus durchführen?
Der Zahnarzt stellt die Diagnose
Die Diagnose Bruxismus stellt in aller Regel der Zahnarzt. Er ist auch für die Zähne verantwortlich, d.h., er repariert eventuelle Schäden und kontrolliert den Biss. Soll die Behandlung mit einer Schiene erfolgen, verordnet der Zahnarzt diese und passt sie an. Er klärt den Patienten meist auch über weitere hilfreiche Maßnahmen wie die Notwendigkeit des Stressabbaus, entspannende Übungen und die Selbstbeobachtung auf.
Botox spritzen ist Expertensache
Möchte der Betroffene seinen Bruxismus außerdem mit Botox behandeln lassen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Injektionen mit dem verschreibungspflichtigen Nervengift vornehmen dürfen in Deutschland nur approbierte Ärzte. Ist der behandelnde Zahnarzt selbst kein Botox-Experte, überweist er den Patienten an einen ärztlichen Kollegen. Oft arbeiten Zahnarzt und z. B. ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie gerade bei Bruxismus-Patienten eng zusammen.
Natürlich kann sich ein Patient auch selbst einen Arzt suchen. Bei der Auswahl sollten jedoch gründliche Erkundigungen über dessen Expertise eingeholt werden. Besonders fachkundig in puncto Botox-Behandlungen sind beispielsweise Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder Botox-erfahrene Neurologen und Dermatologen.
Denn auch wenn prinzipiell jeder approbierte Arzt Botox spritzen darf, gehört eine Botox-Behandlung in die Hand eines damit erfahrenen Arztes. Für die exakte Platzierung der Injektionen ist ein fundiertes anatomisches Wissen unerlässlich. Um beim Spritzen keinen Schaden anzurichten, muss der Arzt nicht nur Lage und Funktion der Muskeln im Gesicht genauestens kennen, sondern auch den Verlauf von Nerven, Arterien und Venen. Neben dem Ort der Injektion ist gerade auch bei der Injektion in die Kaumuskulatur die Dosierung von großer Bedeutung. Denn der Muskel soll ja nicht etwa gelähmt, sondern nur gedämpft werden. Ärzte mit ausreichend Erfahrung wissen Wirkung und Dosierung von Botox sehr gut einzuschätzen, bei ihnen sind Nebenwirkungen oder gar Komplikationen der Behandlung sehr selten.
Hier besser auf Botox verzichten
Schwangere, Stillende und Patienten mit bestimmten Muskel- oder Nervenerkrankungen (Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, Amyotrophische Lateralsklerose oder motorische Neuropathien) sowie Menschen mit Schluckstörungen in der Vorgeschichte oder Entzündungen im Gesicht dürfen mit Botulinumtoxin nicht behandelt werden. Kontraindiziert ist das Präparat auch bei Allergien gegen Botox oder Bestandteile der Wirkstofflösung — hier fragt der seriöse behandelnde Arzt immer detailliert nach. Vorsicht geboten aufgrund der Injektion ist zudem bei Patienten mit Blutungsneigung oder Blutgerinnungsstörungen und regelmäßiger Einnahme von ASS oder Blutverdünnern. Auch hier ist es wichtig, den behandelnden Arzt zu informieren.
Bruxismusbehandlung mit Botox in Wiesbaden
Dr. med. Günther Riedel, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie ist ein Experte für die Botox-Behandlung — sowohl gegen Bruxismus als auch in den zahlreichen anderen Gebieten, in denen Botox heute eingesetzt wird (Faltenbehandlung, Depressionen, Migräne). Daneben bietet Dr. Riedel in seiner Wiesbadener Privatpraxis ein breites Spektrum der ästhetischen Gesichts- und Brustchirurgie, der Handchirurgie und der ästhetischen Medizin.
Wie schnell und wie lange wirkt die Botoxbehandlung bei Bruxismus?
Nachdem das Botox in die Kaumuskulatur beider Seiten gespritzt wurde, kann es bis zu vier Wochen dauern, bis der Patient selbst eine Besserung seiner Beschwerden bemerkt. Je nach vorangegangenen Symptomen schläft er besser, die Kopfschmerzen verschwinden und die Kaumuskeln tun nicht mehr weh. Der Arzt erkennt den Therapieerfolg oft schon bei der Kontrolle zwei Wochen nach Injektion am Tastbefund, wenn der zu Beginn verhärtete und vergrößerte Muskel weicher und kleiner wird.
Insgesamt hält der schmerzlindernde Effekt für etwa drei bis sechs Monate an. Dann ist der Wirkstoff nicht mehr aktiv und seine Wirkung beendet. Für einen erneuten Effekt kann Botox gefahrlos regelmäßig nachgespritzt werden. Im ersten Jahr ist das meist dreimal notwendig, im weiteren Verlauf vergrößern sich die Behandlungsabstände häufig.
Ablauf der Botox-Behandlung bei Bruxismus
Zunächst führt der Arzt ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Patienten. Hilfreich ist ein Bericht vom behandelnden Zahnarzt, in dem die Diagnose, Voruntersuchungen und eventuelle Behandlungen beschrieben sind. Um Dicke und Form des Kaumuskels zu beurteilen tastet der Arzt diesen auf jeder Seite des Gesichts behutsam ab. Oft wird auch ein Foto des Patientengesichts von vorn und von der Seite gemacht, um damit den Behandlungsverlauf zu dokumentieren.
Die Botox-Injektion kann sowohl bei liegendem als auch beim sitzenden Patienten durchgeführt werden. Haare und Körper werden abgedeckt, dann die Wange desinfiziert. Bei besonders empfindlichen Patienten trägt der Arzt auch eine betäubende Creme auf. Dann injiziert er das Botox auf jeder Seite an vier bis acht Punkten in den Massetermuskel, in manchen Fällen auch in den zur Schläfe verlaufenden Schläfenmuskel. Pro Seite verbraucht der Arzt meist zwischen 4 bis 16 IE (internationale Einheiten) Botox (z.B. Bocouture). Danach wird das Gesicht für eine Weile gekühlt und der Patient nach Hause entlassen.
In Deutschland zugelassene und in der Medizin verwendete Botulinumtoxin-A-Präparate sind:
- Botox® (Allergan)
- Vistabel® (Allergan)
- Azzalure® (Galderma)
- Dysport® (Galderma)
- Bocouture® (Merz)
- Xeomin® (Merz).
Welche Risiken hat eine Bruxismus-Behandlung mit Botox?
Wie bei allen medizinischen Behandlungen gibt es auch bei der Behandlung des Bruxismus mit Botox Risiken, auf die der seriöse Arzt immer im Vorgespräch hinweist. Dazu gehören Nebenwirkungen durch die Injektion selbst und Komplikationen, z. B. durch eine verfehlte Injektionsstelle oder eine zu hohe Dosierung (diese Komplikationen drohen vor allem bei unerfahrenen Behandlern).
Durch die Injektion kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
- Kleine Schwellungen oder Blutergüsse im Bereich der Injektionsstelle
- Sehr selten allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschlag
- Sehr selten Müdigkeit, Unwohlsein oder leichte Kopfschmerzen.
Sehr selten drohen zudem die folgenden Komplikationen:
- Zu starke Dämpfung der Kaumuskulatur
- Einschränkung der Mimik
- Mundtrockenheit, Schluckstörungen (bei zu hoher Dosis).
Nebenwirkung Beauty-Effekt
Viele Bruxismuspatienten, die mit Botox behandelt werden, freuen sich über einen angenehmen Nebeneffekt: Durch die allmähliche Verringerung der vergrößerten Kaumuskulatur wird das Gesicht oft schmaler und wirkt weniger „bullig“.
Vor und nach der Botox-Spritze: Darauf muss man achten
In Expertenhand ist die Faltenbehandlung mit Botox eine risikoarme, sanfte und sichere Methode. Um das Ergebnis nicht zu gefährden muss der Patient allerdings eine Reihe von Verhaltensregeln beachten:
Vor der Behandlung:
In der Woche vor der Behandlung sollten keine Schmerzmittel mit blutverdünnender Wirkung (ASS, Aspirin) eingenommen werden. Achtung: Nie dürfen Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt einfach abgesetzt werden! Am Behandlungstag ist es gut, ausreichend gegessen und getrunken zu haben, um einer eventuellen Kreislaufschwäche vorzubeugen. Alkohol ist am Tag der Behandlung verboten.
Nach der Behandlung:
Nach den Injektionen sind folgende Regeln zu beachten:
- In den ersten 4 Stunden nach der Behandlung aufrecht halten, Kopf nicht senken
- Kein Alkohol und kein Einmassieren/Betasten des Kaumuskels am gleichen Tag
- In der ersten Nacht möglichst auf dem Rücken schlafen
- Mindestens 48 Stunden kein Sport, keine körperlich anstrengenden Tätigkeiten
- Mindestens 1 Woche kein Solarium, keine Sauna und keine intensive Sonneneinstrahlung
- Mindestens 2 Wochen lang keine kosmetischen Gesichtsbehandlungen, Gesichtsmassagen, Zahnbehandlungen oder Laserbehandlungen im Wangenbereich.
FAQs
Was kostet eine Botoxbehandlung bei Bruxismus?
Die Kosten richten sich danach, wieviel Wirkstoff verbraucht wird. Im Durchschnitt belaufen sie sich diese auf ca. 300 bis 500 Euro.
Wie lange wirkt die Behandlung?
Die Dauer der Wirkung ist individuell verschieden und reicht von drei bis etwa sechs Monate. Nach regelmäßiger Anwendung verkleinert sich der Muskel, und die Behandlungsabstände verlängern sich meist.
Ist die Injektion in den Kaumuskel sehr schmerzhaft?
Die verwendeten Nadeln sind sehr dünn, den Pieks spürt man natürlich trotzdem. Patienten, die z. B. zur Faltenglättung Botox auch schon in andere Gesichtsregionen gespritzt bekommen haben, empfinden die Injektion in den Kaumuskel oft als noch weniger schmerzhaft. Besonders empfindliche Patienten können sich die Region, in der das Botox injiziert wird, auch vorher betäuben lassen.
Kann ich nach der Behandlung noch richtig kauen und fest zubeißen?
Ja, denn die Dosierung wird so gewählt, dass der Muskel nur gedämpft und nicht etwa gelähmt wird.
Eigentlich ist Botox doch ein Nervengift. Kann die Behandlung gefährlich werden?
Auch wenn Botulinumtoxin ein hochpotentes Gift darstellt — vor einer Botulinumvergiftung durch die Behandlung mit Botox braucht niemand Angst zu haben. Die Botox-Dosierungen, die in der Medizin therapeutisch eingesetzt werden, sind so extrem niedrig, dass Vergiftungserscheinungen wie beim Botulismus nicht zu befürchten sind. Zudem dürfen Botox-Injektionen nur von Ärzten vorgenommen werden.
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Literaturangaben
- S3-Leitlinie Diagnostik und Behandlung von Bruxismus von Mai 2019, AWMF-Registernummer 083027
- Al-Wayli H. Treatment of chronic pain associated with nocturnal bruxism with botulinum toxin. A prospective and randomized clinical study. J Clin Exp Dent 2017;9:e112-e117
- Persaud R, Garas G, Silva S, Stamatoglou C, Chatrath P, Patel K. An evidence-based review of botulinum toxin (Botox) applications in non-cosmetic head and neck conditions. J R Soc Med Sh Rep 2013;4:1-9
- Shim YJ et al. Effects of botulinum toxin on jaw motor events during sleep in sleep bruxism patients: a polysomnographic evaluation. J Clin Sleep Med 2014;10:291-298
- Bruxismus: Zähneknirschen und Kieferpressen, auf www.gzfa.de/diagnostik-therapie/bruxismus-zaehneknirschen/, abgerufen am 31.05.2021