Bruststraffung: Was bei erschlafften Brüsten hilft
Kurzinfo zur Brustraffung:
- Klinikaufenthalt: ambulant oder 1 Tag
- Operationsdauer: 2 bis 3 Stunden
- Narkoseart: Vollnarkose
- Nachbehandlung: Sport-BH für 6 Wochen
- Sportpause: ca. 4 bis 6 Wochen
- Gesellschaftsfähigkeit: nach ca. 1 Woche
- Endgültiges Ergebnis: nach ca. 3 Monaten
Mehr Fragen zur Bruststraffung?
Jetzt Beratungstermin vereinbaren!
Wohlgeformte Brüste sind der Wunsch vieler Frauen. Häufig entspricht der Busen aber nicht dem Idealbild, und die Brüste sind eher schlaff und hängen. Dieser Zustand löst bei manchen Frauen Scham aus und mindert ihr Selbstwertgefühl. Mit einer operativen Bruststraffung (medizinisch Mastopexie genannt) lassen sich jugendliche Brustform und Spannkraft gut wieder zurückgewinnen.
- Warum werden Brüste schlaff?
- Was tun gegen erschlaffte Brüste?
- Vor der Operation
- Operationen zur Bruststraffung
- Nach der Bruststraffung: Das ist jetzt wichtig
- Häufig gestellte Fragen zur Bruststraffung an Dr. Günther Riedel
Warum werden Brüste schlaff?
Bei einer erschlafften Brust verliert das Brustgewebe an Festigkeit und Elastizität. Aufgrund von Bindegewebsschwäche sinkt der Drüsenkörper nach unten, und die Haut dehnt sich. Die Brustwarzen stehen oft tiefer als die Unterbrustfalte, je nachdem wie tief, teilt man die schlaffe Brust in 4 Grade ein.
Es gibt viele Gründe, warum eine vormals gut geformte Brust schlaff wird. Schon der natürliche Alterungsprozess kann dazu führen, dass die Haut an Elastizität verliert und die Brüste der Schwerkraft nachgeben und anfangen, herabzuhängen. Einige Frauen haben auch genetisch bedingt schwaches Bindegewebe, was diesen Vorgang noch verstärkt.
Ein weiterer Grund ist eine starke Gewichtsabnahme. Mit dem Fett verschwindet auch das Füllmaterial in den Brüsten. Zurück bleibt überschüssige Haut, die die Brüste ebenfalls hängen lässt. Manchmal verliert die Brust auch nach Schwangerschaft und Stillzeit an Spannkraft und damit die gewohnte Form.
Hängebrust bedroht die psychische Gesundheit
Schlaffe, herabhängende Brüste sind keine Krankheit. Sie können allerdings die Lebensqualität betroffener Frauen sehr stark beeinträchtigen. Viele fühlen sich nicht mehr weiblich und attraktiv. Sie schämen sich so sehr, dass sie sich nicht mehr nackt zeigen möchten und ihre Sexualität darunter leidet. Betroffene meiden häufig auch Schwimmbad und Sauna und verzichten auf körperbetonte Kleidung mit Dekolleté, die ihren vermeintlichen Makel offenbaren könnte.
Manche Frauen bekommen auch psychische Probleme: Weil sie sich ständig mit den aktuellen, in sozialen Medien präsentierten Schönheitsidealen konfrontiert sehen, fühlen sie sich unsicher, frustriert und entwickeln Depressionen und Essstörungen.
Was tun gegen schlaffe Brüste?
Bei geringer Ausprägung der Hängebrüste kann man versuchen, durch gezielte Fitnessübungen dagegen anzugehen. Grundlage ist die Straffung der Brustmuskulatur. Passende Übungen sind beispielsweise Liegestützen, Bankdrücken und Brustpressen mit Geräten. Beim Sport ist es wichtig, dass ein gut passender Stütz-BH getragen wird.
Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und dem Vermeiden von Rauchen und Alkohol wirkt unterstützend. Oft werden Wechselduschen zur Straffung des Bindegewebes und spezielle Hautpflegeprodukte empfohlen.
Diese Basismaßnahmen sind allerdings eher vorbeugend und nur bei geringer Erschlaffung hilfreich. Einen erheblich stärkeren Effekt haben operative Eingriffe wie die Bruststraffung. Sie ist mit und ohne den Einsatz von Implantaten möglich.
Geeignet ist eine Bruststraffung für Frauen, die mindestens 18 Jahre alt sind, deren Brustwachstum abgeschlossen ist und die sich in einem guten körperlichen Allgemeinzustand befinden. Vorteilhaft sind ein stabiles Körpergewicht und bei Raucherinnen die Bereitschaft, mit dem Rauchen aufzuhören. Außerdem sollte die Frau in naher Zukunft keine Schwangerschaft planen und es sollten keine Kontraindikationen vorliegen. Im Beratungsgespräch wird die Eignung für eine Bruststraffung mit dem behandelnden Arzt ausführlich besprochen.
Kontraindikationen: Wann wird von einer Bruststraffung abgeraten?
- schwere allgemeine Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, schwerer Diabetes)
- Brustkrebs und andere Tumore des Brustgewebes
- schlechter Allgemeinzustand
- noch nicht abgeschlossenes Brustwachstum, Pubertät
- ausgeprägte psychische Erkrankung
Vor der Operation – was muss beachtet werden?
Wünscht eine Frau eine Bruststraffung, erfolgt zunächst eine ausführliche Beratung durch den behandelnden Arzt. Es werden die Wünsche und Vorstellungen der Patientin und die erreichbaren Ziele besprochen. Zudem analysiert der Arzt den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin und prüft, ob Risikofaktoren oder Kontraindikationen vorliegen. Falls die Patientin Medikamente einnimmt, prüft der Arzt auch, ob diese vor der Operation abgesetzt oder ersetzt werden müssen.
Der Arzt untersucht die Brust und erläutert, welche Schnittführung bzw. welche Technik geeignet ist. Er erläutert den Operationsablauf und bespricht die Narkose. Außerdem erklärt er die Risiken des Eingriffs.
Steht ein OP-Termin fest, sollte die Patientin in den vier bis sechs Wochen davor das Rauchen unterlassen und am besten sogar ganz einstellen. Um beim Eingriff nüchtern zu sein, darf sechs Stunden vor dem Eingriff nichts mehr gegessen oder getrunken werden. Am OP-Tag ist es erlaubt, zu duschen; Lotionen, Cremes oder Deos sollten jedoch nicht verwendet werden.
Operationen zur Bruststraffung
Die Bruststraffung erfolgt in Vollnarkose und dauert je nach gewählter Methode etwa zwei bis drei Stunden. Zur Straffung der Brust gibt es verschiedene Methoden. Sie alle zeichnen sich dadurch aus, dass die Brustwarze mit dem Warzenhof nach oben versetzt und überschüssige Haut entfernt wird. Das Brustdrüsengewebe und das Fettgewebe werden bei ausschließlicher Bruststraffung nicht angetastet.
Grundsätzlich gibt es drei Therapiestufen, die je nach Ausmaß der Brusterschlaffung zum Einsatz kommen. Für jede davon wurden verschiedene Techniken entwickelt, die sich meist nur minimal voneinander unterscheiden. Sie werden mit den Eigennamen der Erstoperateure, z. T. auch nach Form der entstehenden Narben benannt.
Peri-areoläre Straffung (u.a. Benelli-Technik oder Donut-Technik): Diese Technik eignet sich zur leichten Straffung von Brüsten mit geringer Erschlaffung und wenig Hautüberschuss. Außerdem wird sie eingesetzt, um unproportional große Brustwarzenvorhöfe zu verkleinern. Der Chirurg entfernt dabei einen ringförmigen Hautstreifen um den Warzenhof herum. Die oft sehr unauffällige Narbe verläuft um den Brustwarzenvorhof.
I-Schnitt-Technik (u.a. die Lejour-Technik oder Lollipop-Technik): Mit dieser vertikalen Straffung korrigiert der Chirurg Hängebrüste mit mittelgradiger Erschlaffung und mittlerem Hautüberschuss. Neben dem Schnitt um den Brustwarzenvorhof herum wird ein weiterer, vom unteren Rand des Warzenvorhofs senkrecht zur Unterbrustfalte verlaufender Schnitt gesetzt. Nach Entfernung der überschüssigen Haut vernäht der Chirurg die Wunde. Zurück bleiben zwei Narben: Die kreisrunde um den Warzenvorhof und die vertikal verlaufende. Die Technik ermöglicht neben der Straffung eine Neuformung und Anhebung der Brust.
T-Schnitt-Technik (inverted T-Schnitt-Technik oder Ankerschnitt): Mit dieser Methode lassen sich ausgeprägt erschlaffte Brüste mit starkem Hautüberschuss straffen. Zusätzlich zum I-Schnitt setzt der Operateur einen waagrechten Schnitt entlang der Unterbrustfalte. Durch die Entfernung des überschüssigen Gewebes kann die Brust angehoben und neu positioniert werden. Bei dieser Technik bleiben drei Narben zurück, die etwas an einen Anker erinnern: kreisrund um den Vorhof, senkrecht zur Unterbrustfalte verlaufend und waagerecht in der Unterbrustfalte.
Bei extrem starker Erschlaffung kann es sein, dass der Chirurg die Brustwarze (Mamille) samt Warzenvorhof vollständig vom darunter liegende Brustgewebe ablöst und an gewünschter Stelle wieder aufnäht (transplantiert). Das Vorgehen wird „freie Mamille“ genannt. Diese Art der Bruststraffung ist nur sehr selten nötig und wird nur angewendet, wenn andere Methoden nicht ausreichen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Stillen ist danach in der Regel nicht mehr möglich. Meist verschwindet auch die Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen.
Risiken und Komplikationen bei einer Bruststraffung
Wie bei jeder Operation kann es auch bei der Bruststraffung zu Komplikationen kommen. In geübter Hand ist dies jedoch selten der Fall. Möglich sind
- Infektionen, die eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich machen
- Nachblutungen, die evtl. (selten!) eine Nachoperation erfordern
- Wundheilungsstörungen (vor allem bei Patientinnen mit Diabetes oder bei Raucherinnen)
Zu den eher langfristigen Komplikationen gehört eine überschießende Narbenbildung, die zu besonders auffälligen und störenden Narben führt. In diesen Fällen kann später eine Narbenkorrektur nötig werden.
Selten kommt es auch zu Sensibilitätsstörungen an der Brustwarze, das bedeutet, dass diese weniger empfindlich ist. Eventuelle Asymmetrien der Brust nach dem Eingriff lassen sich durch eine erneute Operation korrigieren.
Nach der Bruststraffung: das ist jetzt wichtig
Nach dem Eingriff kommt die Patientin in den Aufwachraum. Dort kann sie sich unter Aufsicht erholen, wobei Atmung und Kreislauf noch überwacht werden. Gegen Schmerzen und Schwellungen werden Schmerzmittel verabreicht, oft lindert auch Kühlen die Beschwerden. Wenn alles in Ordnung ist, wird die Patientin nach wenigen Stunden auf die Normalstation verlegt. Meist kann sie am nächsten Tag die Klinik wieder verlassen. In seltenen Fällen dürfen die Patientinnen noch am Tag der OP nach Hause.
In den ersten vier bis sechs Wochen sollte ein speziell angepasster Stütz-BH getragen werden, häufig reicht auch ein Sport-BH. Dadurch wird die Wundheilung gefördert und die neue Brust gestützt. Bei regelmäßigen Kontrollterminen überprüft der Arzt die Wundheilung.
In der ersten Woche nach dem Eingriff sollte sich die Patientin schonen und die Brust immer wieder kühlen. Schweres Heben und Strecken sind unbedingt zu vermeiden. Ab Woche zwei ist Spazierengehen erlaubt, körperlich anstrengende Tätigkeiten und Sport sollten frühestens nach vier bis sechs Wochen aufgenommen werden, immer nach Rücksprache mit dem Operateur. Arbeiten ist meist nach ca. einer Woche wieder möglich, wenn es sich um körperlich leichte Tätigkeiten handelt.
Das Endergebnis
Das endgültige Ergebnis lässt sich frühestens ca. drei Monate nach der Operation beurteilen. Dann sind die Schwellungen weitgehend abgeklungen und die Narben beginnen zu verblassen. Die meisten Frauen sehen jedoch schon vorher die positive Entwicklung und genießen die neue Brust und ihr steigendes Selbstwertgefühl.
Begünstigt wird das Endergebnis durch eine gesunde Lebensweise. Es ist wichtig, auf ein stabiles Gewicht zu achten, sich gesund zu ernähren und ausreichend zu trinken. Um die Narben zu schonen, sollte man das Dekolletee vor UV-Strahlung schützen und die Haut mit entsprechenden Cremes pflegen.
In den allermeisten Fällen führt die Bruststraffung zu einem ästhetisch zufriedenstellenden Ergebnis. Wie bei allen ästhetischen Operationen gibt es dafür keine absolute Garantie. Bei stark ungleichen Brüsten können z. B. trotz sorgfältigem Vorgehen Asymmetrien nicht immer sicher ausgeschlossen werden. Dies kann jedoch vom Chirurg durch einen erneuten Eingriff meist korrigiert werden.
Für die beste Zufriedenheit ist es unabdingbar, vor der Operation ausführlich über die individuellen Wünsche und die machbaren Ziele zu sprechen und unrealistische Vorstellungen auszuräumen. So geht z.&nsbp;B. die peri-areoläre Straffung nicht mit einer Anhebung der Brust einher, und eine Bruststraffung ohne zusätzliches Implantat führt nicht zu einer Volumenzunahme der Brust.
FAQ zur Bruststraffung
Wer operiert erschlaffte Brüste?
Brustchirurgische Eingriffe wie die Bruststraffung werden am besten von Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt. Für das beste Ergebnis ist es wichtig, dass der Arzt umfangreiche Erfahrungen mit Brustoperationen hat.
Was kostet eine Bruststraffung?
Die Kosten einer Bruststraffung hängen davon ab, welche Methode gewählt wird und wie aufwändig der Eingriff ist. Im Durchschnitt betragen sie ca. 4.000 bis ca. 8.000 Euro.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Bruststraffung?
Da es sich bei der Bruststraffung meist um eine kosmetische, medizinisch nicht notwendige Operation handelt, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht. Einige private Kassen bieten Zusatzversicherungen für kosmetische Operationen an. Für eine Kostenübernahme muss die Kasse individuell kontaktiert und der entsprechende Antrag samt Befunden vor der Durchführung der OP eingereicht werden.
Ab welchem Alter ist eine Bruststraffung möglich?
Voraussetzung für eine Bruststraffung ist ein abgeschlossenes Körperwachstum und voll entwickelte Brüste. Die allermeisten seriösen Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie führen rein kosmetische Eingriffe erst bei Volljährigen durch. Ein gesetzliches Verbot für Schönheitsoperationen bei Minderjährigen gibt es allerdings noch nicht.
Gibt es ein Maximalalter, in dem Bruststraffungen nicht mehr durchgeführt werden?
Auch im fortgeschrittenen Alter lässt sich eine Bruststraffung durchführen – vorausgesetzt, die Frau ist gesund und es liegen keine Kontraindikationen für den Eingriff vor.
Kann man nach einer Bruststraffung stillen?
Normalerweise kann man auch nach einer Bruststraffung noch stillen. Eine absolute Garantie dafür kann der Operateur jedoch nicht geben. Wichtig ist, den Wunsch, auch nach der OP noch stillen zu können, im Beratungsgespräch vor dem Eingriff anzusprechen. Auf diese Weise kann die Operationstechnik ggf. angepasst werden. Manchmal kann es sinnvoll sein, eine Bruststraffung erst nach abgeschlossener Familienplanung durchzuführen.
Bleiben nach dem Eingriff sichtbare Narben zurück?
Je nach Schnitt kommt es durch die Operation zu Narben. Bei guter Pflege verblassen diese meist, so dass sie bei der Mehrzahl der Patientinnen nicht besonders auffällig sind. Die waagrechte Narbe in der Brustunterfalte wird zudem durch die Brust selbst verdeckt.
Ändert sich nach einer Bruststraffung das Gefühl in den Brüsten?
Nach dem Eingriff ist ein verändertes Gefühl in der Brust normal. Dies wird durch die Schwellungen sowie durch die Verletzung von feinsten Nervenendigungen verursacht. Mit Abschwellen des Gewebes und der Heilung normalisiert sich das Gefühl in der Brust meist wieder. In seltenen Fällen kann allerdings eine verminderte Sensibilität auch dauerhaft bestehen bleiben. Am häufigsten kommt es bei den aufwändigen Eingriffen (Anker-Technik) und bei der freien Mamille dazu.
Mehr Fragen zur Bruststraffung?
Jetzt Beratungstermin vereinbaren!