Wie finde ich den richtigen Operateur für eine Schönheits-OP?

Schönheits-OP – Kriterien für die Wahl des Operateurs

Schönheitsoperationen sind seit Langem keine Angelegenheit der oberen Zehntausend mehr. Die operative Verschönerung von Körper und Gesicht ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wie Studien zeigen, ist jeder zweite Deutsche mit seinem Aussehen unzufrieden. Gleichzeitig gewinnt ein ästhetisch ansprechendes Äußeres in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Das mag dazu beitragen, dass die soziale Akzeptanz von Schönheits-OPs im letzten Jahrzehnt deutlich gewachsen ist und weiter zunimmt. Immer mehr Menschen entscheiden sich, Ihr Äußeres mit einem chirurgischen Eingriff positiv zu verändern – dementsprechend groß ist die Nachfrage nach Ärzten, die Schönheitsoperationen durchführen.

Leider hat diese Entwicklung dazu geführt, dass sich auf dem Gebiet der Schönheitschirurgie auch Ärzte tummeln, denen es an der nötigen Qualifikation fehlt, um solche Operationen durchzuführen. Sie machen sich eine Grauzone zunutze, die der Gesetzgeber durch unklare gesetzliche Bestimmungen geschaffen hat. Geschäftsinteressen stehen hier nicht selten vor dem Wohl des Patienten. Nicht fachkundig ausgeführte Eingriffe bedeuten nicht nur unnötiges Leid für den Patienten – sie schaden auch einem ganzen Berufsstand, der häufig zu Unrecht in die Kritik gerät. Für den Laien ist es nicht einfach, sich hier zurechtzufinden. Doch es gibt durchaus aussagekräftige Kriterien und wichtige Anhaltspunkte, die bei der Wahl des richtigen Arztes hilfreich sind. Wir haben in diesem Artikel alles Wichtige zum Thema Arztwahl für Sie zusammengefasst.

Wichtigster Punkt: die fachliche Qualifikation

Die Qualifikation eines Schönheitschirurgen ist entscheidend für den Erfolg einer Schönheitsoperation und daher auch eines der wichtigsten Kriterien bei der Arztwahl. Leider ist die allgemeine Bezeichnung Schönheitschirurg ein eher missverständlicher Begriff, denn er sagt nichts über eine entsprechende fachliche Qualifizierung auf diesem Gebiet aus. Entgegen der landläufigen Meinung ist Schönheitschirurg kein geschützter Titel. Jeder Arzt darf sich als solcher bezeichnen und entsprechende Operationen durchführen, ohne eine spezielle fachliche Ausbildung dafür zu besitzen. Auch die Bezeichnung “kosmetischer” oder “ästhetischer” Chirurg sagt nichts über eine entsprechende Zusatzqualifikation aus. Häufig verbergen sich hinter dem Titel Schönheitschirurg Ärzte, die keine fachlich qualifizierende Ausbildung absolviert haben.

Im Gegensatz dazu stellt die Ausbildung zum Plastischen und Ästhetischen Chirurgen (also zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie) eine qualitativ hochwertige und langjährige ärztliche Weiterbildung dar. Sie steht für eine gesonderte Facharztausbildung, die ganze sechs Jahre in Anspruch nimmt. Hier wird schnell deutlich, wo der Unterschied liegt. In sechs langen Jahren erwirbt der künftige Facharzt fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie, die von elementarer Bedeutung für die erfolgreiche Durchführung von Schönheitsoperationen sind. Der Fokus liegt bei der sechsjährigen Facharztausbildung neben theoretischem Wissen auch auf Operationspraxis. Jeder Arzt, der die Weiterbildung zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchläuft, muss unter Anleitung eines erfahrenen (meist älteren) Plastischen Chirurgen mindestens 600 Eingriffe durchführen, bevor er schließlich die Facharztprüfung ablegen kann. Die Weiterbildungsinhalte zum Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie sind durch die Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer klar festgelegt.
Trägt ein Arzt den Titel Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, können Sie sicher sein, dass der jeweilige Mediziner über die nötige Qualifikation für einen Eingriff in der Schönheitschirurgie verfügt. Allerdings sollte der Arzt Ihrer Wahl auch regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen, um immer auf der Höhe der neuesten medizinischen Erkenntnisse und Verfahren zu sein. Jeder seriöse Operateur wird Ihnen die Frage danach gerne beantworten.

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Welche Bereiche deckt die Plastische und Ästhetische Chirurgie eigentlich ab?

Das Fachgebiet besteht aus vier verschiedenen Arbeitsfeldern, die die Säulen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie bilden. Die vorgenommenen Eingriffe können je nach Teilgebiet funktionelle oder ästhetische Gründe haben.

Rekonstruktive Chirurgie:

Sie umfasst operative Korrekturen von körperlichen Makeln und Einschränkungen, die durch Verletzungen, Unfälle, Tumore oder angeborene Fehlbildungen bedingt sind.

Ästhetische Chirurgie:

Sie dient der Beseitigung von ästhetischen Makeln. Diese können entweder angeboren sein oder im Laufe des Lebens allmählich entstehende unschöne Veränderungen des Aussehens sein. Ziel der Behandlung ist es, das optische Erscheinungsbild des Patienten positiv zu verändern.

Handchirurgie:

Sie behandelt Verletzungen, Fehlbildungen und Erkrankungen der Hand und des Unterarms.

Verbrennungschirurgie:

Sie korrigiert Verletzungen durch schwere Brandwunden.

Mitgliedschaft in einem Fachverband

Ein weiterer Hinweis auf die fachliche Qualifikation eines Schönheitschirurgen ist die Mitgliedschaft in einem renommierten Fachverband. Die DGPRÄC (Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen) ist die älteste Fachvereinigung Deutschlands auf diesem Gebiet. Aufgenommen werden nur Ärzte, die eine Facharztprüfung als Plastischer und Ästhetischer Chirurg oder Plastischer Chirurg abgelegt haben. Das ist längst nicht in allen Verbänden so – einige haben weit weniger strenge Aufnahmekriterien. Die DGPRÄC ist Berufsverband und wissenschaftliche Fachgesellschaft zugleich – die Aufgaben reichen von Qualitätssicherung bis hin zu Forschung und Fortbildung. Deshalb steht die Gesellschaft in stetigem Dialog mit Ärztekammern und verschiedenen Dachorganisationen wie dem Weltverband der Plastischen Chirurgen (IPRAS) und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.
Weiterführende Informationen zu psychologischen Vorteilen von Schönheits-OPs sind hier zu finden.

Auch die Erfahrung zählt

Inwieweit ein Operateur für den jeweiligen Eingriff geeignet ist, hängt nicht nur von seiner Ausbildung ab. Hier spielt auch die Operationserfahrung eine entscheidende Rolle. Je öfter der Chirurg bereits einen bestimmten Eingriff vorgenommen hat, desto routinierter und sicherer wird er in der Umsetzung der Behandlungsziele sein. Auch die angegebenen Behandlungsschwerpunkte oder Spezialisierungen sind aussagekräftige Anhaltspunkte und weisen in der Regel auf umfassende Erfahrung auf diesem Gebiet hin. Erfahrene Operateure können meist auf eine umfangreiche Kartei von Vorher-Nachher-Bildern zurückgreifen. Diese Vergleichsbilder sagen nicht nur etwas über die fachliche Kompetenz und Erfahrung des Operateurs aus – sie vermitteln dem Patienten auch einen Eindruck, welche Veränderungen im Rahmen des Möglichen liegen.
In Deutschland ist es übrigens seit einigen Jahren gesetzlich verboten, Vorher-Nachher-Bilder auf der Praxis-Homepage zu zeigen. Im individuellen Beratungsgespräch in der Praxis ist das Zeigen der Vorher-Nachher-Bilder jedoch weiterhin erlaubt.

Wahl der verwendeten Materialien

Doch bei der Wahl des Operateurs gilt es noch weit mehr Aspekte in Betracht zu ziehen als fachliche Qualifikation und Erfahrung. Dazu zählt auch die Frage, welche Materialien bei einer Schönheits-OP zum Einsatz kommen. Ein verantwortungsvoller Arzt, bei dem die Gesundheit seiner Patienten absoluten Vorrang hat, wird ausschließlich mit hochwertigen und zertifizierten Materialien arbeiten, die größtmögliche Sicherheit bieten. Der Skandal um minderwertige Silikonimplantate hat gezeigt, welche fatalen Folgen daraus erwachsen können. Zwar gehören diese Vorkommnisse der Vergangenheit an, doch stehen Ärzte weiterhin in der Verantwortung, auf die hohe Qualität der Materialien zu achten.

Eine Schönheits-OP ist Vertrauenssache

Auch der persönliche Aspekt ist bei einer geplanten Schönheitsoperation nicht zu vernachlässigen. Schließlich möchten Sie zunächst einen Eindruck von dem Menschen gewinnen, dem Sie Ihren Körper anvertrauen. Ein erstes Vorgespräch mit Ihrem Operateur gibt Gelegenheit, sich selbst ein persönliches Bild zu machen. Ein seriöser Schönheitschirurg nimmt sich für dieses Gespräch sehr viel Zeit. Im Idealfall haben Sie einen Operateur vor sich, der sowohl fachliche als auch menschliche Kompetenz mitbringt und dem Sie Vertrauen entgegenbringen.

Interesse für persönliche Beweggründe und Erwartungen

Gerade weil es sich in der Schönheitschirurgie meist um Eingriffe handelt, die medizinisch nicht erforderlich sind, gehört es zur Berufsethik eines Schönheitschirurgen, die Beweggründe für den Operationswunsch zu prüfen, bevor er eine Operation durchführt. Die Ästhetische Chirurgie hat fraglos ihre Existenzberechtigung – auch wenn keine medizinische Notwendigkeit für einen Eingriff vorliegt. Nicht selten führen ästhetische Mängel zu psychischen Problemen und Einschränkungen im Alltag, die durch einen kosmetischen Eingriff behoben werden können. Schon deshalb wird der Operateur den Patienten mit seinem Problem stets ernst nehmen. Sind die vom Patienten vorgebrachten Gründe für den Operateur nachvollziehbar, wird er sich auch nach Wünschen und Erwartungen erkundigen, die der Patient mit dem Eingriff verbindet. Nicht selten knüpfen Operationswillige unrealistische Erwartungen an die gewünschte Korrektur – hier ist es Sache des Arztes, den Patienten darüber aufzuklären. Ein verantwortungsvoller Arzt wird keine unverhältnismäßigen operativen Veränderungen vornehmen, nur weil dies der Patient wünscht. Genauso wenig wird er selbst überzogene Erwartungen wecken. Er wird immer darum bemüht sein, ein möglichst natürliches Ergebnis zu erzielen. Natürlich sollte sich der Operateur auch nach Ihrer Vorgeschichte und eventuellen Vorerkrankungen erkundigen. Nur so kann er feststellen, ob medizinisch etwas gegen den Eingriff sprechen könnte.

Transparenz und umfassende Aufklärung

Sind diese Aspekte geklärt, wird der Operateur Ihnen die Vor- und Nachteile geeigneter Behandlungsmethoden erläutern und über damit eventuell verbundene Risiken aufklären. Auch der genaue Ablauf des Eingriffs und die nötige Nachsorge sollten Thema sein. Der Arzt sollte möglichst alle Fragen in einer für den Laien verständlichen Form beantworten können. Nur so hat der Patient die Möglichkeit, Nutzen und Risiken unvoreingenommen gegeneinander abzuwägen und eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen. Seien Sie misstrauisch, wenn ein Arzt indirekt oder gar direkt auf eine schnelle Entscheidung drängt, indem er zum Beispiel auf nur noch wenige verfügbare Termine hinweist. Gesundes Misstrauen ist auch angebracht, wenn der Operateur einen Eingriff vorschlägt, der über das von Ihnen gewünschte Maß hinausgeht. Entscheiden Sie sich nur für einen Eingriff, wenn Sie dem Arzt vertrauen und sich gut aufgehoben fühlen.

Ausstattung der Praxisklinik und gesicherte Nachbetreuung

Natürlich sollten Sie sich auch vergewissern, dass die Praxis oder Klinik alle nötigen Voraussetzungen für den geplanten Eingriff erfüllt und nach höchsten hygienischen Standards arbeitet. Das kann auch bei eventuellen Komplikationen von Bedeutung sein. Hier spielen sowohl moderne technische Ausstattung als auch qualifiziertes Personal eine wichtige Rolle. So muss bei Operationen in Vollnarkose ein Anästhesist – also ein ausgebildeter Narkosearzt – anwesend sein, der die Vitalfunktionen des Patienten während des gesamten Eingriffs überwacht. Bei einem stationären Aufenthalt muss auch die postoperative Betreuung durch Fachpersonal zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein. Nicht selten sind Eingriffe in der Schönheitschirurgie mit einer intensiven Nachsorge verbunden. Ihr Operateur sollte auch nach dem Eingriff für Sie ansprechbar sein und Sie beratend durch die Zeit der Nachbetreuung begleiten.

Die Kostenfrage

Nicht zuletzt ist für viele Menschen auch die Kostenfrage ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Operateurs. Verständlich, denn nicht jeder kann sich ohne Weiteres eine Schönheitsoperation leisten. Trotzdem ist bei sehr günstigen Preisen eine gesunde Skepsis angebracht. Nicht selten entpuppen sich vermeintliche Schnäppchenangebote als unseriös. Allzu oft gibt es versteckte Kosten, die später auf den angegebenen Preis draufgeschlagen werden. So sind Medikamente während eines stationären Aufenthalts, Narkose oder Leistungen für die Nachsorge nicht immer im Angebot enthalten. Also von Anfang an darauf achten, ob alle eventuell erforderlichen Maßnahmen und Leistungen in die Gesamtkosten eingeschlossen sind. Auch fehlende fachliche Qualifikation kann ein Grund für besonders günstige Angebote sein. In diesem Fall kann Sie ein niedriger Preis teuer zu stehen kommen – denn unter Umständen bezahlen Sie mit Ihrer Gesundheit oder müssen später mit einem unbefriedigenden Ergebnis leben. Deshalb sollte die Kostenfrage bei der Wahl des Arztes keinesfalls im Vordergrund stehen.

Schönheits-OP im Ausland

Besondere Vorsicht ist bei Angeboten im Ausland geboten. Hier lässt sich im Vorfeld aus der Ferne kaum beurteilen, inwieweit Operateur und Klinik für den Eingriff qualifiziert und geeignet sind. Auch gestaltet sich eine angemessene Nachsorge häufig schwierig, da sie sich über mehrere Wochen erstrecken kann. Nicht zuletzt kann es sehr belastend sein, wenn Personal und Ärzte Ihre Muttersprache nicht oder nur ungenügend beherrschen – besonders, wenn es zu Komplikationen kommt oder sich die Situation anders als vorhergesehen entwickelt.

Warnsignale:

  • Der Operateur interessiert sich nicht für die Beweggründe, die Ihrem Operationswunsch zugrunde liegen.
  • Er befragt Sie nicht, welche Erwartungen Sie mit dem Eingriff verbinden.
  • Der Arzt erkundigt sich nicht nach möglichen Vorerkrankungen und Risikofaktoren, die gegen eine Operation sprechen könnten.
  • Der Schönheitschirurg weicht Ihren Fragen aus. Er nimmt Ihre Bedenken nicht ernst und schildert den Eingriff als problemlos und ohne Risiken.
  • Sie werden im Vorgespräch zu einer schnellen Entscheidung oder einem umfangreicheren Eingriff als von Ihnen geplant gedrängt.
  • Der Arzt fordert von Ihnen bereits im Vorgespräch eine Anzahlung. In der Regel wird das OP-Honorar erst unmittelbar vor der Operation fällig.
  • Das Vorgespräch führt ein anderer Arzt als Ihr späterer Operateur.

Fazit:

Auch die umfassendsten Informationen können nur eine Hilfestellung bei der Suche nach dem richtigen Operateur sein. Auch wenn fachliche Qualifikation und sonstige Voraussetzungen stimmen, entscheidet erst das persönliche Gespräch, ob Sie den Arzt Ihres Vertrauens tatsächlich gefunden haben.

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